Ein letztes Mal werden nun Landwirte in Schleswig-Holstein gesucht, die bereit sind, einen kleinen Teil ihrer Maisanbaufläche durch mehrjährige Wildpflanzenkulturen zu ersetzen, bevor die Möglichkeit zur Förderung im nächsten Jahr ausläuft. Die Betriebe erhalten über das Projekt einen Ausgleich für Deckungsbeitragsverluste und werden kostenlos beim Anbau der Bestände und der Ernte des Aufwuchses beraten. Ein deutliches Plus an biologischer Vielfalt und einen bedeutenden Imagegewinn für die Landwirtschaft bietet das Projekt zum Nulltarif. Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein e. V. ist einer der Kofinanzierer im Kooperationsprojekt „Bunte Biomasse“. 

Energie aus Wildpflanzen ist eine produktionsintegrierte Maßnahme und kombiniert Arten-, Gewässer-, Bodenschutz und die Förderung der Artenvielfalt miteinander. Die Vorteile von mehrjährigen Wildpflanzenkulturen sind vielfältig. Die Wildpflanzen sind für fünf Jahre ausgelegt und können an unterschiedlichsten Standorten angebaut werden. Natternkopf, Fenchel, Malve und Co. senken zudem die Produktionskosten durch geringeren Arbeitsaufwand, senken die Bodenverdichtung, bieten ganzjährige Begrünung und schaffen zusätzlichen Lebensraum für Wildtiere und Insekten. Die Verminderung des Wildschadensrisikos ist ebenso ein positiver Effekt. Die mehrmonatige Blühphase schafft zudem Akzeptanz in der Bevölkerung.

Durch das Projekt sollen kleinstrukturierte und vielfältige Flächen in der Agrarlandschaft entstehen, die Hotspots der Biodiversität bilden. Durch seine Mehrjährigkeit bietet Bunte Biomasse vielen Bodenbrütern und Insekten im Frühjahr Nistmöglichkeiten und bereits zu einem frühen Zeitpunkt im Jahr ein vielfältiges Blütenangebot. Gleichzeitig produzieren die Wildpflanzenmischungen ordentlich Biomasse! Einige Betriebe konnten 2019 trotz schwieriger Bedingungen über 40 Tonnen Frischmasse ernten. Nach der Ernte bilden die Kulturen aus bis zu 25 verschiedenen Wildpflanzenarten einen Bewuchs, der für Erosionsschutz im Winter und Nahrungs- und Deckungshabitat für Wintergäste und Niederwild sorgt. Das hohe Potential der mehrjährigen Bestände, den Stickstoffaustrag ins Grundwasser zu vermindern, macht das Anbausystem nicht nur in Wasserschutzgebieten interessant.

Wir suchen Sie! Sie haben Fragen zum Projekt oder möchten sich einbringen?

Als Ansprechpartner und Berater steht Ihnen Simon Hein zur Verfügung:

E-Mail: S.Hein@DeutscheWildtierStiftung.de

Tel.: 040 970 7869 0

2023-03-08T11:11:12+01:0008. März 2023|Allgemein, Naturschutz|

Titel

Nach oben